Die Kommune Niederkaufungen, die Villa Locomuna, die Gastwerke und der Lossehof organisieren vom 14. bis 17. Mai und vom 24. bis 27. September wieder das gemeinsame Interkomm-Seminar.
Das Interkomm-Netzwerk in der Region Kassel bietet in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, an einem langen Wochenende gleich vier Kommunen kennenzulernen. Im Rahmen eines Seminars, das gemeinsam von den Kommunen ausgerichtet wird, können sich Gemeinschafts-Interessierte die Villa Locomuna in Kassel, die Gastwerke in Escherode, die Kommune Niederkaufungen und die Kommune Lossehof in Oberkaufungen anschauen. Alle Gruppen sind Teil des KommuJa-Netzwerkes der politischen Kommunen: Sie basieren also auf den Grundsätzen der Gemeinsamen Ökonomie und des Konsens.
Seit Ende 2011 versuchen die vier Gemeinschaften, sich zu vernetzen und gemeinsame Projekte in Angriff zu nehmen. Zuerst entstand entstand die „Interkatakommbe“, ein vierwöchentlicher Kneipenabend in der selbstverwalteten Kulturkneipe der Kommune Niederkaufungen. Die interne „Interkomm-Zeitschrift“ erscheint seit Sommer 2012 jeden Monat. Sie bündelt die Neuigkeiten aus den Kommunen, das vorhandene Wissen über die Aktivitäten in den Gruppen und die links-politischen Veranstaltungen in der Region und trägt diese an alle Kommunard*innen. Zu dieser Zeit entstand auch das regionale „InterkommSing“, wo Kommunard*innen und Freund*innen aus der Region zusammen singen.
Ein zentrales Projekt der Interkomm in Kassel ist die Solidarische Landwirtschaft. Die beiden Gemüsekollektive aus Niederkaufungen (Rote Rübe) und Escherode (Wurzelwerk) taten sich zusammen, um die Kommunard*innen und andere Menschen aus der Region mit regionalem Bio-Gemüse zu versorgen. 2013 hatte die Solidarische Landwirtschaft rund 170 Mitglieder, die gemeinsam den Betrieb der beiden Kollektive finanzieren. Und auch in den anderen Arbeitsbereichen der Kommune Niederkaufungen, zum Beispiel in der Verwaltung, der Kita, dem Bau-Kollektiv und der Tagespflege arbeiten Mitkollektivist*innen aus den anderen Kommunen.
Das Interkomm-Seminar fand letztes Jahr zum ersten Mal statt. Am Beispiel der vier Interkomm-Gemeinschaften lernen die Teilnehmer*innen hier das Leben in einer Kommune kennen. In Workshops und kurzen Vorträgen geht es unter anderem um die Grundsätze der Gemeinsamen Ökonomie, das Konsens-Verfahren und auch um das politische Selbstverständnis einer linken Kommune. Darüber hinaus werden die Gemeinsamkeiten der vier Kommunen, aber auch ihre unterschiedlichen Schwerpunkte und individuellen Wege deutlich.
Das Angebot richtet sich an Menschen, die an Kommune interessiert sind und vielleicht schon konkret überlegen, in eine der vier Gemeinschaften einzusteigen oder eventuell eine weitere Gruppe in der Region zu gründen. Vorgestellt werden also nicht nur die Perspektiven der einzelnen Gruppen, sondern auch leer stehende Fachwerkhäuser und Neubaugebiete in der Region, wo neue Kommunen, Genossenschaften, Co-Housing-Projekte oder andere Gemeinschaftsprojekte initiiert werden könnten.
In diesem Jahr sind zwei Termine für das Interkomm-Seminar geplant: Vom 14. bis 17. Mai bei den Gastwerken in Escherode sowie vom 24. bis 27. September in der Villa Locomuna in Kassel. Die Preise sind nach Einkommen gestaffelt: 110 / 150 / 190 Euro. Enthalten ist immer eine vegetarische / vegane Vollverpflegung. Die Gastwerke stellen für das Seminar ihren Zeltplatz zur Verfügung, in der Villa übernachten die Teilnehmer*innen im „Pennclub“. Die Anmeldungen nehmen Ulli Krämer für den ersten Termin (ulli.k(ed)gastwerke.de) und Jens Gantzel für den zweiten Termin (locomuna(ed)wuenschenwollentun.de) entgegen.
Regine Beyß (Villa Locomuna)
Weitere Infos gibt es unter: